Kaffeebohnen für jeden Geschmack

Die Welt der Kaffeesorten ist nahezu so vielfältig wie diejenigen, die das koffeinhaltige Getränk schätzen. Von Arabica über Robusta bis hin zu Kopi Luwak – beim Thema Kaffeebohnen-Sorten haben Sie die Qual der Wahl, denn es gibt es eine Vielzahl verschiedener Arten auf dem Markt mit unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Schließlich ist Kaffee längst kein eintöniges Koffeingetränk zum Wachmachen mehr, sondern hat sich zu einem Lifestyle entwickelt. 


Wo der Kaffee überhaupt herkommt, welche verschiedenen Bohnen es gibt, welche Kaffeesorte im Zusammenhang mit Katzen steht und wieso Sie diese besser vermeiden sollten, lesen Sie in unserem Kaffeebohnen-Ratgeber.

Basics rund um die goldene Bohne

Wenn Sie sich auf die Suche nach Ihrem ‚Perfect Match‘ unter allen Kaffeesorten begeben, ist das Angebot nahezu unbegrenzt. Neben Arabica und Robusta gibt es schließlich noch Kopi Luwak, Arabusta und viele weitere Sorten. Selbst Cafés und Supermärkte werben bereits mit ihren eigenen Kreationen. Auch wenn es kompliziert scheint, unter all den Bohnen ‚die Eine‘ zu finden, ermöglicht diese Vielfalt eine große Bandbreite an Geschmacksrichtungen. So ist für jeden Geschmack garantiert die perfekte Bohne dabei. 

Aber wo kommt das beliebteste Heißgetränk der Deutschen eigentlich her? Seinen Ursprung hat der Kaffee in Äthiopien, mittlerweile wird er aber auch in vielen anderen Regionen auf der Welt angebaut, wie zum Beispiel Mexiko, Brasilien und Costa Rica. Wichtig für die Kultur der Kaffeepflanze ist ein tropisches Klima. Am besten wächst sie in der tropischen und subtropischen Zone. Der Ort bestimmt den Geschmack. 

Wir starten mit den Basics: Streng genommen ist die Kaffeebohne nämlich gar keine Bohne, sondern ein Samen. Er entstammt der Kaffeepflanze und ähnelt einer roten Steinfrucht. Sie können sich die Kaffeefrucht in etwa wie eine Kirsche im Miniaturformat vorstellen. Der in der Frucht enthaltene Stein ist die Kaffeebohne, wie wir sie aus dem Handel kennen.

Arabica und Robusta: Die Mütter aller Kaffeebohnen-Sorten

Nahezu alle Kaffeebohnen-Sorten entstammen zwei Arten: der Arabica- und der Robusta-Bohne. Diese zwei Sorten und ihre Kreuzungen machen etwa 99 Prozent des weltweiten Kaffeehandels aus. Das übrig gebliebene Prozent fällt auf alle anderen Kaffeesorten zurück, die wir in diesem Artikel vorstellen werden. Dominiert wird der Markt zu 70 Prozent von Arabica-Bohnen –  Robusta füllt dagegen die restlichen 30 Prozent.

1. Arabica: Was lange reift, wird endlich gut

Die Arabica-Bohne ist die ursprünglichste und nach wie vor beliebteste aller Kaffeebohnen-Arten. Angebaut wird sie in Mittel- und Südamerika sowie im Südosten Afrikas. Diese Kaffeebohne ist ein kleines Sensibelchen und gedeiht ausschließlich in kühlem, feuchtem Klima mit 18 bis 22 Grad Celsius und in einer Höhenregion von 1.000 Metern. Da sie so anspruchsvoll an ihre Umgebung ist, lässt sie sich relativ viel Zeit beim Wachsen und reift sehr langsam. Durch diesen langen Reifeprozess entwickelt die Arabica-Bohne jedoch ihre charakteristischen Aromen. Ihre aromatische Vielfalt ist beeindruckend: Arabica-Bohnen können blumig und fruchtig sowie schokoladig und nussig schmecken. Eine Eigenschaft haben alle Aromen gemeinsam: Dank wenig enthaltener Säure sind sie allesamt mild. Das macht Arabica-Kaffee besonders bekömmlich. Übrigens gibt es noch einige Unterarten der Arabica-Bohne, deren Geschmack von fruchtig-süß bis hin zu leicht bitteren Kräuteraromen rangiert.

2. Robusta: Der Name ist Programm

Im Gegensatz zur Arabica-Bohne macht die Robusta-Kaffeebohne ihrem Namen alle Ehre. Sie ist im Anbau deutlich robuster, widerstandsfähiger und hat weniger strenge Anforderungen an ihre Umgebung. Robusta-Kaffee wird in Westafrika und Südostasien auf unter 1.000 Höhenmetern angebaut. Die Bohne mag Temperaturen von 11 bis 26 Grad Celsius und ist grundsätzlich deutlich resistenter gegen Schädlinge. Durch die hohe Widerstandsfähigkeit wachsen die Robusta-Bohnen schneller und ertragreicher als die Arabica-Bohnen. Das macht ihren Anbau wirtschaftlicher und effizienter. Geschmacklich sind Robusta-Kaffeebohnen erdig, kräftig und schokoladig einzuordnen. Da sie allerdings mehr Säure als Arabica-Bohnen enthalten, sind sie etwas bitterer, weshalb Sie sich wunderbar für Espresso-Mischungen eignen. Auch der Koffeingehalt ist doppelt so hoch wie der von Arabica-Bohnen.

3. Arabusta: Die Mischung macht’s

Haben Sie schon einmal von ‚Arabusta‘-Kaffee gehört? ‚Arabusta‘ bezeichnet eine Kreuzung aus Arabica- und Robusta-Bohnen, die in niedrigen Höhenlagen der afrikanischen Anbauländer wächst. Sie fragen sich, wieso sich Kaffeefarmer die Arbeit machen, zwei bereits bestehende Sorten zu mixen? Die Antwort ist simpel: Arabusta-Bohnen vereinen die Vorzüge beider Bohnensorten. Der Arabusta-Kaffee zeichnet sich durch den typisch aromatischen Arabica-Geschmack und die Widerstandsfähigkeit der Robusta-Kaffeebohne aus. Es gibt übrigens Arabusta-Kaffees in unterschiedlichem Mischverhältnis. Je nachdem, wie stark oder mild Sie Ihren Kaffee am liebsten trinken, haben Sie eine gute Auswahl. 

4. Kopi Luwak: Katzen-Kaffee mit Beigeschmack

Bei Kopi Luwak handelt sich um ‚Katzen-Kaffee‘. So skurril dieser Kaffee auch klingt, er gilt als die teuerste Kaffeesorte der Welt. Ihre Mischung aus Arabica, Liberia und Excelsa und entstand eher zufällig. Die Geschichte des Kopi Luwak beginnt mit wilden Schleichkatzen, die auf indonesischen Kaffeefarmen die reifen Kaffeekirschen von den Plantagen gefressen haben. Die Farmer wollten den Verlust des Kaffees ausgleichen, sammelten die von den Katzen wieder ausgeschiedenen Bohnen auf und verwendeten sie zur Kaffeeherstellung. Durch die Verdauungsenzyme der Schleichkatzen erhielt der Kaffee dann sein besonderes Aroma. Mit der Zeit hat sich der Kopi Luwak zu einer Delikatesse entwickelt. Hinter der Spezialität mit dem besonderen Geschmack steckt leider viel Tierleid, denn die heutige Herstellung hat nicht mehr viel mit der Geschichte gemein: Die Katzen werden qualvoll in kleinen Käfigen gehalten und mit den Kaffeekirschen gefüttert. Daher ist es besser, auf diese Kaffeebohnen zu verzichten.

5. Liberica, Excelsa, Maragogype: Die Exoten unter den Kaffeebohnen-Sorten

Weitere interessante Bohnensorten sind Liberica, Excelsa und Maragogype. Erstere ist noch robuster als die Robusta-Bohne und zeichnet sich durch ihren herb-holzigen Geschmack aus. Da die Liberica-Kaffeebohne einen hohen Koffeingehalt hat, wird sie eher selten verwendet. Allerdings genießt eine ihrer Varianten – die Excelsa-Bohne, die erst seit dem 20. Jahrhundert angebaut wird – unter Feinschmeckern ein hohes Ansehen: Excelsa-Kaffee wird in Kenner-Kreisen gerne ‚Scotch-Kaffee‘ genannt, da er kräftig, erdig und etwas nach Scotch schmecken soll. 

Die Maragogype-Bohne hingegen ist nach einer brasilianischen Hafenstadt benannt und gilt als Kreuzung aus Arabica und Liberica. Geschmacklich ist dieser Kaffee sehr mild und vollmundig. Er enthält nur wenig Säure und gilt daher als besonders magenschonend. Da die Bohnen sehr groß sind, werden sie übrigens auch ‚Elefantenbohnen‘ genannt.